Gábor Hontvári | Dirigent

Der Ungar Gábor Hontvári ist seit der Spielzeit 2019/2020 1. Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor an dem Mainfranken Theater Würzburg. Er absolvierte sein Masterstudium an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar unter der Leitung Prof. Nicolás Pasquet, Prof. Ekhart Wycik und Prof. Gunter Kahlert und seit Juni 2018 belegt er den Konzertexamenstudiengang in der renommierten Dirigierklasse.  Zuvor absolvierte er seinen Bachelor im Orchester- und Chordirigieren an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest. Hier unterrichteten ihn András Ligeti, Ádám Medveczky und Valér Jobbágy.

Hontvári konnte bereits mehrere bedeutende Erfolge aufweisen: 2019 wurde er mit dem 2. Preis beim internationalen Dirigierwettbewerb „Deutschen Dirigentenpreis” in Köln ausgezeichnet, im gleichen Jahr ebenfalls mit dem 2. Preis beim Wettbewerb der deutschen Hochschulen „Campus Dirigieren” und erhielt zusätzlich den Publikums-preis. Zuvor ging er als 1. Preisträger des Internationalen „Lantos Rezső“ – Wettbewerb für junge Chordirigenten 2014 und beim 7. Dirigierwettbewerb der mitteldeutschen Hochschulen mit dem MDR hervor. 2018 wurde er mit dem Ernst-von-Schuch Preis auszeichnet. Seit 2016 ist Hontvári Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates und wurde 2018 in die Künstlerliste „Maestros von morgen“ aufgenommen. In Deutschland dirigiert Hontvári regelmäßig die Jenaer Philharmonie und konzertierte bereits mit dem WDR Sinfonieorchester, dem Gürzenich Orchester Köln, dem MDR-Sinfonieorchester in Leipzig, dem Folkwang Kammerorchester Essen, der Nordwestdeutschen Philharmonie, der Neuen Philharmonie Westfalen, dem Göttinger Symphonieorchester und dem Bergischen Symphoniker. 2017 leitete er die Südkorea-Tournee der Bayerischen Kammerphilharmonie. In Ungarn arbeitete er mehrmals mit dem Philharmonischen Orchester Győr, dem BM Duna Symphony Orchestra, dem Savaria- und dem MÁV Symphony Orchestra zusammen.

Neben der traditionellen symphonischen Literatur dirigiert er regelmäßig Werke des Opernrepertoires. In seiner ersten Würzburger Spielzeit leitete er mit großem Erfolg eigene Produktionen wie das Musiktheaterstück „Der Goldene Drache” von Péter Eötvös sowie das Musical „Evita” von Andrew Lloyd Webber und die Wiederaufnahme von „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck.  2019 dirigierte er als Assistent des Dirigenten Lorenzo Viotti mehrere Vorstellungen von Puccinis „La Bohème“  im Stadttheater Klagenfurt. Zuvor übernahm er mehre Vorstellungen von Produktionen bei der Staatsoperette Dresden, dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und dem Landestheater Coburg.

Hontvári erhielte wichtige künstlerische Impulse an Meisterkursen unter der Leitung Daniele Gatti, Lutz Köhler und Zsolt Hamar. Er assistierte mehrmals seinem Professor Nicolás Pasquet bei den Projekten des Landesjugendsinfonieorchester Hessen. Ebenso war er Assistent von Andreas Schüller bei den Sommerarbeitsphasen des Jungen Philharmonischen Orchester Niedersachsen, dessen Leitung er als Chefdirigent ab 2020 übernimmt.

Meisterkurse bei Frieder Bernius, György Vashegyi und Alessandro De Marchi bereicherten seine Kenntnisse in der Alten Musik und in der historischen Aufführungspraxis. Die zeitgenössische Musik ist auch wichtiger Teil seines umfassenden Repertoires: er leitete Uraufführungen von Werken mehrerer junger Komponisten und wichtige Workshops; Meisterkurse bei Péter Eötvös, Gregory Vajda, Rüdiger Bohn und der Musikfabrik Köln ergänzten seine Ausbildung.

 

© Ábel Rezső